Verinnerlichung im Dunkelretreat meint Selbst-Erforschung. Abtauchen in die Tiefe deiner Seele, um die wahre Natur des SEINS zu erfahren.
Es steht schon viel geschrieben über das Selbst. Und es wird viel darüber geredet. Doch im Dunkelretreat, wo der Mensch nackt sich selbst begegnet, zeigt sich oft, dass die Frage, was das Selbst ist, nicht beantwortet werden kann. Jegliche Konzepte, die zuvor über das Selbst im Verstand gespeichert waren, lösen sich in der Dunkelheit auf wie Morgennebel in der Sonne.
Die Frage bleibt: Was ist das Selbst?
Der Verstand findet dafür keine zufriedenstellende Antwort, die jegliche Zweifel beiseite räumen könnte. Menschen jedoch, die (am Verstand vorbei) in die Selbst-Erfahrung eingetaucht sind, wissen zweifelsfrei die Antwort, auch ohne danach gefragt zu haben.
Verinnerlichung im Dunkelretreat – Hinwendung zum SELBST
Ein Dunkelretreat ist eine Auszeit der besonderen Art: Es ist eine Hinwendung zu sich selbst. Ein Rückzug ins Dunkel, um sich zu besinnen, Einkehr zu halten, nach innen zu gehen – einer tiefen Sehnsucht folgend, sich und das, was das Leben ausmacht, tiefgründiger im Schutze der Dunkelheit fühlend erfahren zu wollen.
Der Dunkelaufenthalt kann einige Tage dauern oder auch mehrere Wochen, je nachdem, was Mann oder Frau sich zutraut und wünscht.
Im tibetischen Kulturkreis ist es seit langer Zeit üblich, dass Mönche sich dieser Form der Innenschau widmen, um sich mit höheren Bewusstseinsebenen zu verbinden und Selbst-Erkenntnis zu erlangen. Tibetische Lamas setzen sich in ihrem Leben zum Teil mehrmals diesem bewusstseinserweiternden Prozess aus, wobei sie zwischen 49 Tage bis 3 Jahre in der Dunkelheit verbleiben; sie transformieren ihre konditionierte Persönlichkeit und gelangen so in Kontakt mit ihrem Wesenskern, mit der innersten Natur des Menschen. Im Ergebnis dessen strahlen sie innere Ruhe, Freude, tiefen Frieden und offene Warmherzigkeit aus. In ihnen ist eine tiefe Menschlichkeit spürbar – etwas, was der westliche Kulturkreis und die Gesamtheit Mensch noch nicht lebt, obwohl wir es leben könnten, da Menschlichkeit unsere Natur ist.
Wer den Mut hat, sich sich selbst zu stellen und wem die inneren Werte am Herzen liegen und wer diese durch sich zum Ausdruck und in die Welt bringen mag, braucht dafür weder Mönch werden noch nach Tibet fahren. Es gibt auch in Deutschland Anbieter für Dunkelretreats.
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Saskia John wurde in der DDR geboren und arbeitete dort als Tierärztin.
Schon als Vierjährige fühlte sie eine übermächtige Angst vor dem Tod und dem endgültigen Verschwinden. Auf ihrem spirituellen Heilungs- und Entwicklungsweg verbrachte sie in den Jahren 2003–2016 in drei Retreatzeiten insgesamt 62 Tage in absoluter Dunkelheit, um sich in einem seelischen Tauchgang ihrer Todesangst zu stellen. Dabei machte sie außergewöhnlich tiefe Lichterfahrungen, die sie in ihren Büchern eingehend dokumentiert hat.
Nach der Wende absolvierte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Seit 1994 arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis und begleitet Menschen im Dunkel-Retreat sowie in Seminaren und Einzelsitzungen auf ihrem persönlichen Weg zu Heilung und spirituellem Wachstum.
John, Saskia (Neuauflage 2016): Grenzerfahrung Dunkelretreat: In den Tiefen meiner Seele
John, Saskia (erschienen 03/2022): Im Dunkel-Retreat: 26 Tage Dunkelheit – Ein Bewusstseins- Experiment