Tai Chi im Dunkelretreat
Tai Chi im Dunkelretreat Teil 2: Punkt-Bewusstsein
Während eines längeren Aufenthaltes in absoluter Dunkelheit zentriert sich das Bewusstsein immer mehr - bis zum Punkt-Bewusstsein. Es ist eine parallele Erfahrung von absoluter Sammlung und Zentrierung des Bewusstseins bis zu einem kleinen leuchtenden Punkt und gleichzeitig ist die Wahrnehmung so offen und so weit, dass das gesamte Universum in diesem kleinen Punkt-Bewusstsein wahrgenommen werden kann. Das klingt paradox und kann vom normalen Verstand nicht verstanden werden. Es ist nur über die gefühlte Erfahrung nachvollziehbar.
Jede Bewegung des Körpers wird aus der Hüfte und von diesem kleinen Punkt-Bewusstsein heraus gesteuert. Zeitgleich sind alle Bewegungen im Körper bewusst: welche Muskeln sich bewegen, wie die Gelenke funktionieren und wie die Schulter-, Ellenbogen-, Hand-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenke harmonisch zusammenarbeiten. Es ist, als würden gleichzeitig eine Unmenge an Informationen im Körper und im "Außen" erfasst und verstanden - ohne dass dabei der normale Verstand oder die 5 physischen Sinne in Aktion sind.
Tai Chi im Dunkelretreat Teil 2: Wahrnehmen, statt Nachdenken
Im Denken verhaftet sein blockiert den natürlichen Bewegungsfluss im Körper
Kinder, die mit ihrem Bewusstsein noch nicht im Denken verhaftet sind, bewegen sich noch ganz natürlich und fließend, so, wie die Bewegungen aus ihrem Inneren heraus entstehen.
Erwachsene befinden sich oftmals überwiegend im Kopf (Verstand) und sind gestresst von ihren Gedanken an Gestern und Morgen. Das wirkt sich unmittelbar auf die Körperbewegungen aus: Die Muskeln sind angespannt, was den natürlichen Bewegungsfluss im Körper blockiert. Daher sieht der Bewegungsablauf von Erwachsenen oft angestrengt aus: Der Körper ist beim Laufen nach vorn, nach hinten oder zur Seite gebeugt, die innere Mitte und Ausrichtung sind verloren gegangen. Durch die ständigen Spannungen tauchen früher oder später Schmerzen auf, die sich wiederum in der Körperhaltung und in den Körperbewegungen widerspiegeln.
Fallen die auf die Vergangenheit oder Zukunft ausgerichteten Gedanken- und Gefühlsprozesse weg, kann der Körper sich wieder in seiner eigenen Natürlichkeit bewegen. Der Einklang von Körper, Geist und Seele stellt sich wieder ein, was sich wiederum auf die Gesundheit auswirkt.
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Saskia John wurde in der DDR geboren und arbeitete dort als Tierärztin.
Schon als Vierjährige fühlte sie eine übermächtige Angst vor dem Tod und dem endgültigen Verschwinden. Auf ihrem spirituellen Heilungs- und Entwicklungsweg verbrachte sie in den Jahren 2003–2016 in drei Retreatzeiten insgesamt 62 Tage in absoluter Dunkelheit, um sich in einem seelischen Tauchgang ihrer Todesangst zu stellen. Dabei machte sie außergewöhnlich tiefe Lichterfahrungen, die sie in ihren Büchern eingehend dokumentiert hat.
Nach der Wende absolvierte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Seit 1994 arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis und begleitet Menschen im Dunkel-Retreat sowie in Seminaren und Einzelsitzungen auf ihrem persönlichen Weg zu Heilung und spirituellem Wachstum.
John, Saskia (Neuauflage 2016): Grenzerfahrung Dunkelretreat: In den Tiefen meiner Seele
John, Saskia (erschienen 03/2022): Im Dunkel-Retreat: 26 Tage Dunkelheit – Ein Bewusstseins- Experiment